Herzlich Willkommen:)

Herzlich Willkommen auf meinem Internet Blog!

Als aller erstes möchte ich mich ganz herzlich bei meinem Förderkreis bedanken, ohne den mein Freiwilligendienst nicht möglich gewesen wäre.

Auf diesem Blog werde ich im folgenden Jahr alles was ich erlebe erzählen und euch soweit es geht teilhaben lassen an meinem Jahr in Südafrika!

Viel Spaß beim Lesen!

Dienstag, 31. Mai 2011

Von Abendmahl bis Zuchthaus

Hallo ihr lieben Leser in der Ferne! Ich hoffe in Deutschland laeuft alles genauso seine Bahnen, wie hier in Sued Afrika. Die Zeit verstreicht immer weiter und das Leben plaetschert hier so vor sich hin wie ein kleiner Bach, der hier und da mal in eine Stroemung geraet.
Mittlerweile lebe ich nun schon knappe 9 Montate hier unten und habe mich bestens eingelebt und fuehle mich pudelwohl mit meinem “Township-Leben”.

Ich kann es gar nicht fassen dass ich in nichtmal 3 Monaten wieder in Deutschland bin und mein Leben hier einfach so hinter mir lassen muss. An den Abschied moechte ich gar nicht denken und geniesse alles hier jeden Tag ein bisschen mehr. Der Weg vom Haus zum Taxi, bei dem ich immer die Nachbarn treffe, wir uns gruessen und manchmal ein paar Neuigkeiten austauschen. Dass ich nur noch “Palesa” genannt werde – mein Sued Afrikanischer Name. Ich hab glaub ich bisher versaeumt das zu erwaehnen, aber gleich nachdem ich bei meiner Familie inegezogen war hat mir mein Bruder den Namen gegeben – es heist “Rose” oder “(schoene) Blume”.
Der Weg mit dem Taxi zur Arbeit an dem ich immer wieder Bilder sehe, bei denen ich denke “Merk dir das bloss!” wenn zum Beispiel eine Mama die Strasse entlanglaeuft – an der einen Hand das Kind und in der anderen ein Huhn. Oder die ganzen Shops mit ihren Waren, die Autowaescher und alles was dazu gehoehrt…
Es ist einiges passiert und deswegen bekommt dieser Blogeintrag verschiedene Ueberschriften.

Andile 21st Birthday Bash
Vor zwei Wochen gab es dann die Einladung zu Sandiles 21st Birthday Bash in Orange Farm. Sandile war mal Philipp – bevor er nach SA kam und Orange Farm ist ein Township, nur halb so gross wie Mamelodi.
Jedenfalls war die gesamste Gauteng-AFS-Mannschaft natuerlich eingeladen.
Also haben Freddie, Kerstin und ich uns dann am Samstag Vormittag in Pretoria getroffen um die Reise gemeinsam anzutreten. Wir haben dann von Pretoria – Bosman Station ein Minibustaxi Richtung Johannesburg – Park Station genommen. Dort haben wir dann Philipp Balz, ein anderer AFS Freiwilliger, getroffen und sind dann zum naechsten Taxi Rank um das Taxi nach Orange Farm zu nehmen. Dort fahren wir gerade auf das Taxi Rank zu als wir Swenja, Fred (wohen beide in Johannesburg, gemeinsam in einem Projekt) und Melina (Philipps Freundin, die aus kapstadt gekommen ist) um die Ecke biegen sehen. Wildes klopfen und Schreien an die Fensterscheiben hat nichts geholfen, ausser die Erkenntnis dass wir wirklich das suedafrikanische Temperament und die Kultur in Fleisch und Stimme uebergehen lassen. Wir sind dann aus dem Taxi gesprungen, um die Ecke gehechtet und haben die drei noch einholen koennen. Somit waren wir dann genug um das local Taxi zu fuellen. Das hat der Taxi-Fahrer wahrscheinlich auch noch nicht erlebt – das Taxi voll und NUR mit Maghoa ( Plural von Legoa – wer meinen Blog aufmerksam liest weiss was es heist! :P ) Dann wurden wir von Paul und Philipps neuem Arbeitskollegen – Pascal, auch ein AFSler, aber erst seit 3 Monaten im Lande  - an der Stelle abgeholt wo das Taxi uns abgesetzt hatte.
Als wir dann mit einer Gruppe von 9 Weissen durch die Strassen von Orange Farm gelaufen sind kam kein Kommentar oder irgendetwas, was man sonst mal erlebt wenn man die einzige Weisse ist! :) Es haben auch alle bis auf 2 AFSler aus der Gauteng-Provinz es geschafft zum Geburtstag zu kommen.
 
Von links: Philipp Balz, Freddie, Fred, Paul, Kerstin, Pascal, Melina, vordere Reihe: Ich, Swenja und eine Arbeitskollegin
 
Der Geburtsag hat dann ganz “traditionell” mit einer Familienzeremonie in einem Zelt begonnen. Andile hat von seinem Hostonkel ein grosses Zelt geliehen, in dem sich zu Anfang alle versammelt haben. Vorne stand ein Tisch mit Kerzenstaender und drei Stuehlen – fuer Andile, Melina und seinen Gastbruder ( glaub ich). Die Zeremonie beginnt dann mit singen und dann halten Familienmitglieder oder Freunde kleine Reden ueber und fuer das Geburtstagskind. Das war sehr nett.


Dann sind wir in den Hinterhof gezogen, wo Tische und Stuehle bereitstanden und es dann bald schon Essen gab – Reis, Chicken und “Salate”. Typical South African!



Und dann kamen irgendwann die jungs mit den Boxen und dem DJ-Pult und die Prty ging los, das Bier wurde ausgegeben und der Hof wurde immer voller. Nach und nach haben wir alle getanzt, getrunken, Hubbly ( Shisha) geraucht und den Abend und die Nacht genossen. Es war echt ne super coole Party und mir hat der Abend sehr gut gefallen, weil auch wenn viele sich gegenseitig gar nicht kannten ( es kannten auch jede Menge von den Anwesenden den Partyveranstalter nicht einmal) war es ne coole Gemeinchaft von schwarz und weiss!


Erstmal kucken wie die anderen das machen, dann selber tanzen :)

Die Weissen sind Paul (meine Ausreise) und Arne ( vor 3 Monaten angekommen) und ich und den Rest kenn ich nicht :)

Kerstin und ich

Gegen 2 Uhr wurde dann langsam die Gesellschaft von Andiles Hostmum aufgeloest und es haben sich alle mehr oder weniger bequeme Schlafstaetten fuer die kurze Nacht gesucht….

Ams naechsten Morgen hiess es dann :Putztrupp Germany antreten! Wir haben dann auf suedafrikanische Art den Hof saubergemacht: es wurde “Waschmittel” in Pulverform auf den Boden gestreut, dann mit Eimern Wasser auf den Boden geschuettet und mit Besen “gereinigt”. Die Idee alles durch die Sonne trocknen zu lassen und dann wegzufegen wurde mehr hinter vorgehaltener Hand verbreitet. – Aber was Mana sagt wird gemacht! Nach Reis und Chicken zum Fruehstueck hat uns die AUfbruchsstimmung doch wieder Richtung Taxi getrieben. Nachdem wir allen die andere Transportmittel wahrgenommen hatten ( die Cotlands-Truppe ) auf ein baldiges Wiedersehen eine Umarmung geschenkt hatten, haben wir uns wieder auf den Weg Richtung Pretoria gemacht. Das gane verlief eigentlich wie am Samstag, nur das die Gruppe immer mehr schrumpfte als zu expandieren – wie am Tag zuvor. Zuerst hat sich Pascal verabschiedet, der in einer anderen EXT. von Orange Farm wohnt, dann haben wir Philipp noch einen schoenen Sonntag gewuenscht und sind mit Freddie, Kerstin, Philipp und Melina im Taxi Richtung JoBurg – Park Station gefahren. Melina ist auf halben Weg ausgestiegen, und in Johannesburg haben dann nur noch Freddie, Kerstin und ich uns ins letzte Taxi gequetscht, weil Philipp von dort auch wieder seine eigenen Wege gegangen ist.
Ich hatte seit langer Zeit mal wieder einen Sonntags-Party-Durchhaenger… den ich doch irgendwie genossen habe ;)


Hollywood zu Besuch und neue Freunde bei der UN
Ich habe ja relative viel mit den Kindern im SOS Childrens Village zu tun, durch meinen Deutschunterricht und die Programme die ich ab und an mit den Kids hier mache. Jedenfalls hat mich Patricia, die SOS Beauftragte fuer das Jugendprogramm eingeladen am 18. Mai ins SOS zu kommen. Am 18. Mai war ein Public Holiday und gleichzeitig Local Government Wahlen in ganz Sued Afrika.
Ich berichte ersteinmal zum Thema SOS, bevor ich zu dem Thema Wahlen zurueck komme.
Also Patricia hat mir erzaehlt dass an dem Mittwoch die Schauspieler von High School Musical in das SOS Childrens Village kommen. Ich weiss ja mittlerweile wie die Mentalitaet von Zusagen in diesem Land ist, also habe ich nicht viel Wert auf diese Aussage gemacht – dennoch meine Zusage gegeben, weil ich sonst kein konkreten Plaene fuer den tag hatte. Also hab ich dann den Maedels bei den Vorbereitungen die Tage davor geholfen und bin am 18. um 9 Uhr im SOS gewesen. Die Vorbereitungen liefen auf Hochtouren, doch o0b wirklich die Hollywoodstars aus dem Film eintreffen sollten konnte ich immer noch nicht ganz fassen. Irgendwann kam ein Auto mit einer Dame, die weiss war in begleitung von 3 schwarzen grazien inclusive Camreas. Es hiess sie gehoeren dazu..?!
Irgendwann kam dann ein weiteres Auto ( ein neues Minibustaxi) mit einigen Leuten an Bord. Und tatsaechlich war Monique Coleman, die Taylor McKessie in dem Hollywood film darstellt. Sie arbeitet als Botschafterin fuer die UNO und reisst seit knapp 3 Monaten durch dritte-Welt-Laender und besucht unrer Anderem SOS Kinderdoerfer. Sie hat dann eine sehr beeindruckende Rede gehalten und jede Menge Fragen von den kindern beantwortet, ausserdem hat sie sich erzaehlen lassen was sie alle werden moechten. Spaeter hat sie sich wohl noch einzelnen SOS-Haeuser angeschaut.


Welcoming-Zeremonie

Der STAR!


Und spaeter hat sich dann noch herausgestellt dass die anderen weisse Dame, die ich vorher erwaehnt hatte von der UNO ist. Ich kam mit ihr ins Gespraecht, bei dem sich dann heraustellte dass sie aus Oesterreich stammt und auch erst seit 7 Monaten in Sued Afrika fuer die UNO arbeitet. Sie hat mir ihre Karte gegeben und mich eingeladen mal bei der UNO in Pretoria vorbeizukommen! Tja – so schnell lernt man Hollywoodstars kennen und macht Bekanntschaften bei den Vereinten Nationen!

Mit Maedels vom SOS



Wahlen
Also wie schon erwaehnt waren am 18. Mai hier Kommunalwahlen. Da ich nicht in Deutschland bin laeuft es natuerlich auch nicht wie in Deutschland. Die Werbetrommel wurde schon frueh gerollt und es gab ueberall Plakate in vielen verschiedenen Sprachen gedruckt. Aber nicht nur fuer die verschiedenen Parteien wurde geworben – auch fuer das Waehlen generell gab es unter dem Motto “Love your South Africa – Register to vote” zur Wahlurne gebeten. Allerdings – es geht um eine registration! Hier muss jeder suedafrikanische Buerger sich zuersteinmal registrieren lassen bevor er waehlen darf! Das bedeuetet man musste in einem vorgegebenem Zeitraum mit seinem Personalausweis zu einem Amt, be idem man fuer das Recht zu waehlen registriert wird!
Ich habe mit vielen Menschen das thema Politik immer wieder angeschnitten, besonders vor der Wahl – egal ob es meine Familie, Kollegen, Freunde oder andere Freiwillige waren. Ich bin keine ploitikexpertin, aber was ich aus Gespraechen und Erfahrungen hier elebt habe ist dass die Menschen noch immer gespalten sind: fuer die schwarzen gibt es ANC ( African National Congress, die Partei unter der Nelson Mandela vor 17 Jahren erster schwarzer president wurde und die Apartheidspolitik abchaffte). Der aktuelle President, Jacob Zuma, regiert das Land seit Mai 2009 auch unter dem ANC. Um ein paar Einzelheiten zu ihm zu nennen: er verbrachte auch einige Zeit im Gefaengnis von Robben Island ( 10 Jahre ) und weitere 14 Jahre im Exil, auf Grund seiner plitischen Aktivitaeten im ANC. Er hat mittlerweile mit fuenf Frauen  verheiratet, da in seiner Kultur der Zulus die Polygamie “erlaubt” ist. Er vertritt diesen Lebensztil auch bewusst in der Oeffentlichkeit.
Also wie schon erwaehnt hatte ich das Gefuehl, dass fuer die schwarze Bevoelkerung es nur zwei Optionen gab : ANC oder gar nichts. Die Idee eine andere Partei zu waehlen, weil man von der eigentlichen Partei, die man immer unterstuetzt hat so enttaeuscht ist, ist noch nicht gesaeht. Viele die nicht waehlen gehen sagen Dinge wie :”Woefuer?Das bringt doch eh nichts!”, “Das System funktioniert fuer mich nicht, ich gehe nicht mehr waehlen!” oder “Ich interessiere mich nicht fuer politik, warum waehlen?”. Also sind die Aussage nicht besonders von den “deutschen Nicht-Waehlern” zu unterscheiden. Was mich hier schockiert ist das in 17 Jahren so viel politisch falsch laufen kann dass eine halbe Nation keinen Sinn mehr sieht zu waehlen, denn vor 17 Jahren durften alle Sued Afrikanier wieder waehlen gehen. Und heute?
Die einzige “wirklich grosse” Partei die neben dem ANC besteht ist der DA – Democratic Alliance. Diese Partei ist aber eine “weisse” Partei, einige Plakate zeigen aber auch schwarze und weisse Politiker gemeinsam, der ANC zeigt Bilder von Communities oder nur con Jacob Zuma. 
So weit so gut, dann konnte man also am 18. Mai von 7 Uhr morgens bis 10 Uhr abends waehlen gehen.
Die Wahlen sind weniger ueberrschend ausgefallen: der ANC hat in fast allen Provinzen abgeraeumt, er hatte im durchschnitte zwischen 60% und 70%, die DA hatte im Vergleich immer zwischen 20% und 30% und die restlichen Prozent sind auf die kleinen Parteien wie Puderzucker verstreut worden. Nur die Provinz um Kapstadt, dem Western Cape ist die Wahl anders ausgefallen. Der ANC hat nur knapp 34% der Stimmen bekommen, dagegen haben bei der DA 57% ihr Kreuz gemacht. Was mich besonders verwundert hat : jeder der waehlen war wird mit einem schwarzen Edding am Daumen markiert – also kann jeder sehen ob du waehlen warst, auch dein Chef!



Ein Besuch im Gefaengnis
Meine Gastmama arbeitet als Krankenschwester in einem Gefaengnis. Ich habe mir schon lange ueberlegt mal mit ihr einen Tag mitzukommen und mir das ganze mal anzuschaun. Das hat sich jetzt auch erfuellt. Meine Mutter hat ein Event zum Thema HIV/AIDS organisiert und ueber mich den Kontakt zu loveLife hergestellt um uns als Organisation zu dem Event einzuladen. Dann sind der Provincial Manager, Regional Manager, zwei Trainer aus unserem office und ich letzte Woche ins Gefaengnis! Das ist um es richtig auszudruecken eine Gefaegnis-Stadt! Man kommt zuerst wie gewohnt durch ein Gate mit Security und allem drum und dran, dann sehen die Strassen aus wie ein typisches Suburb (Vorort) – saubere Strassen und kleine Haeuschen. Doch dann sah ich die ersten Maenner in neon-orangefarbenen Anzuegen durch die Gegend laufend. Und irgendwann habe ich die riesigen Stacheldrahtzaeune gsehen. Die sind so knappe 4 Meter hock und eigentlich ein Kurchen aus Stacheldraht. Ein Drahtschicht umfasst die Andere und ist nochmal verziehrt durch elektrische Kabel. 
Als ich dann die ersten Gefangen gesehen habe, hab ich schon ein mulmiges Gefuehl gehabt.Alles was die Menschen dort brauchen findet sich in dieser “Stadt”. Die Haeuser sind fuer Mitarbeiter des Gefaengnisses, meine gastmutter koennte auch ein Haus mit uns dort beziehen wenn sie wollte. Abe rich glaube neben einem Hochsicherheitstrakt zu wohenn und von Straeflingen den Garten saubergemacht zu bekommen ist nicht jedermanns Sache! Ich habe Gefangene gesehen, die Kuehe getrieben haben, Huehner,Schweine und was weiss ich fuer Tiere gibt es dort auch. Also alles was man zum leben so braucht laesst sich dort finden. Natuerlich ist es auch fuer manche Maenner ein “gutes Leben” mit warmen essen, einem Dach ueberm Kopf, einem Bett und Freizeitmoeglichkeiten wie Voleyball! Ich kann natuerlich nicht sagen wie es in den anderen Bereichen des gefaengnisses aussieht!?

Jedenfalls sind wir dann zu dem Bereich gefahren, in dem sich die Halle befand, in der das Event stattgefunden hat. Es befand sich im “Medium” – Bereich, also dort wo die Gefangenen einsitzen, die eine “Medium-Strafe” bekommen haben.
Es gab noch eine andere Organisation die fuer den Tag zu Besuch kam und umsonst HIV-Tests angeboten hat. Das Programm bestand aus Beitraegen vorm Gefaengnischor – sehr toll, der Gefaengnis-Jazz-Band – auch sehr schoen sowie einigen Reden, von Gefangenen und unter Anderem der Rede unseres Provicial Managers. Deshalb wurden wir ja eingeladen. Zum Schluss gab es dann die beruehmt beruechtigten “Vote of thanks” von dem Moderator (auch ein Gefangener) der mich dann mit dem Satz “zum Schluss wuerden wir gerne noch einen unserer Gaeste auf die buehne bitten:Melanie” aus allen Wolken gerissen hat!! Ich, kleine Meli musste mich dann tatsaechlich vor eine Gruppe von 200 Haeftlingen stellen. Auf die in grenzenloser Panik vormulierte Frage an den Moderator :”Was soll ich denn machen?Soll ich was sagen??” bekam ich mit den aufbauenden Worten :”Was du willst!” das Mikro in die hand gedrueckt und kuckte in die Gesichter von nem Haufen Verbrecher, die wahrscheinlich schon eine ganze Weile kein junges, weisses Maedel wie mich mehr gesehen haben… Ich habe dann aus meinem kopf ein paar Fetzen zusammen gesucht, erzaehlt wie ich heisse,woher ich komme, was ich hier mache und wo ich wohne ( ohne detailierte Angaben natuerlich!!) und mich dafuer bedankt die moeglichkeit gehabt zu haben an dem Event teilgenommen zu haben. Ich hab ne Menge Beifall und Lob von meinen Chefs bekommen. Und danach durfte ich noch jede Menge Haende schuetteln!
Es war echt ein unglaubliches Erlebnis, auf der Strasse sieht man niemandem an der Nasenspitze an, das ser ein Verbrechen begangen hat – aber bei diesen Maennern wusste ich es! Anfangs war es echt ein sehr merkwuerdiges Gefuehl – aber alle sind mir mal wieder sehr nett und offen entgegengetreten und haben sich bedankt fuer meine Anwesenheit. Leider durfte ich natuerlich keine Fotos machen, aber wenn ich wieder nach hause komme kann ich vielleicht auch alles nochmal ein bisschen verstaendlicher in Worte fassen.


Kerstin zu Besuch
Am letzten Wochenende hat mich dann Kerstin - auch AFSlerin, wohnt aber in einem Bonzensuburb in Pretoria wohnt – in Mamelodi besucht um ein bisschen “Mamelodi-Lifestyle” zu schnuppern! Ich habe sie am Freitag bei ihr auf der Arbeit abgeholt, dann haben wir gemiensam ein Taxi in Richtung Mamelodi genommen. Einen kleinen Zwischenstopp haben wir am groessten TaxiRank von Mamelodi – Denneboom – gemacht. Von dort haben wir dann ein weiteres Taxi zu mir nach Hause genommen. Und dann gab es zwei Weisse in Mahube :)
Freitag Abend haben wir eine “Chillers” – so nennt man das in unseren Kreisen – mit ein paar Freunden und einer Hubbly (Shisha ).
Am Samstag sind wir dann irgendwann aufgestanden und haben ein bisschen saubergemacht, dann sind wir Kerstins erstes Spathlo kaufen gegangen und dann haben wir uns huebsch gemacht, denn es wurde zur Hochzeit geladen!

Spathloooo! :)


Lesego, ich, Mahlatse, Kerstin
Ein nicht mehr ganz so junger Mann aus unserer Kirchengemeinde hat doch noch eine “Willige” gefunden und wir waren eingeladen. Da in Afrika es keine Einladungen gibt, kann jeder kommen und jeden mitbringen, wie er lusitg ist. Kerstin war meine “+1” :)

Das Hochzeitspaar > alles war ueberings in weiss und koenigsblau!

Hochzeitsessen! :)

Ich und meine +1 Kerstin


Meet!


Aber Kerstin und ich hatten unsern Spass mit XXL -Toepfen und XXL-Besteck :D




Ich muss ehrlich sagen, dass die Hochzeit war eher unspektakulaer war. Es gab ein grosses Zelt mit 5 runden Tischen drin, in dem nicht annaehernd alle Anwesenden Platz fanden. Hinten stand ein kleiner Zweiertisch, an dem das Brautpaar alleine sass. Ausserdem gab es natuerlich ein Soundsystem mit Boxen und Micro fuer die Saenger und Ansprachen. Wir waren nach deutscher Zeit etwas spaet dran und sind angekommen als alle Tische schon besetzt waren und das Singen schon in vollem Gange war.
Ausserhalb des Zeltes standen noch jede Menge Plastikstuehle auf denen dan Platz genommen warden konnte.
Es wurde auch ganz schoen dick aufgetragen was die Tranportmittel anging: es standen 4 weisse BMWs auf der Strasse – man kann sie auch mieten…;)

Abends gab es dann die naechste “Chillers”, die sehr aehnlich aussah wie die vom Vorabend.
Kerstin und ich wollten uns dann eigentlich auch frueher verabschieden, weil der Wecker fuer uns am Sonntag frueh klingeln sollte. Aber es waren zwei Freunde von uns dabei, die noch ein Taxi nach hause nehmen mussten. Und es gibt hier dieses kulturellbedingte, ungeschriebene Gesetzt: man “walked” (laeuft) sich gegenseitig. Das heist, wenn du wen besucht bringt er dich immer ein Stueck zum Taxi und andersherum. Da es aber schon recht spaet war ( halb 10 ) haben wir sie die gesammte Strecke ( circa 5km) gelaufen. Die Idee ein bisschen mehr Schlaf abzugattern war dann auch verflogen. Aber wir haben kurzerhand die Hubbly mitgenommen und konnten dwenigstens beim laufen rauchen :D

Also wie gesagt klingelte der Wecker fuer Kerstin und mich frueh, denn wir wollten in dem deutschen Gottesdienst der evangelischen Gemeinde in Pretoria lauschen. Kerstin ist auch in Deutschland gerne in Kirche gegangen, nicht so ich. Ich habe mich vor Sued Afrika mit Gott un meinem persoenlichn Glauben und der Beziehung zwischen uns auseinandergesetzt. Aber hier werde ich taeglich mit dem Thema “Gott” konfrontiert, deshlab fand ich es schoen mal einen “normalen” deutschen Gottesdienst zu erleben. Ich weiss nicht wann ich das letzte Mal in Deutschland einen Sonntagsgottesdienst besucht habe, aber der am letzten Sonntag war doch wie er so in Deutschland aussieht. Dieses Mal habe ich nur aufmerksam und interessiert zugehoert – und es hat mir gefallen!
Mit Kerstin habe ich auch jemanden gefunden mit dem ich das thema Glauben gut reflektieren kann und wir unsere Erlebnisse, Erfahrungen und Einstellungen – die wir auch durch die unterschiedliche Lebenssituation – erfahren.
Danach sind wir noch msonst in das Pretoria Art Museum und haben ein bisschen Kultur getankt.

Soweit so gut – so plaetschert hier also das Leben. Ich denke an euch alle, auch wenn ich mich hier im Moment sehr wohl fuehle.



Der morgige Tag bringt vieles. - Tonga




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