Herzlich Willkommen:)

Herzlich Willkommen auf meinem Internet Blog!

Als aller erstes möchte ich mich ganz herzlich bei meinem Förderkreis bedanken, ohne den mein Freiwilligendienst nicht möglich gewesen wäre.

Auf diesem Blog werde ich im folgenden Jahr alles was ich erlebe erzählen und euch soweit es geht teilhaben lassen an meinem Jahr in Südafrika!

Viel Spaß beim Lesen!

Dienstag, 8. Februar 2011

gB – mp or something in between

Halli, halloooo und ein herzliches halloele ( manchmal koennt ich die SA Tastatur verfluchen, wenn meine Lieblingswoerter einfach nur laecherlich aussehen - ohne Umlaute!) an alle lieben Leser im kalten Deutschland!
Ich sterbe gerade mal wieder den Hitzetod! Die Sonne ballert ohne Nachsicht auf meine EURO-Haut… Ich hab mir letzte Woche doch glatt nen Sonnenbrand im Hals – und Nackenbereich geholt. Wie es zu diesem Ereignis kommen konnte werde ich im Folgenden erlaeutern.
Doch zuvor moechte ich von meinen Erlebnissen auf dem diesjaehrigen loveLife gB-Training berichten.
Anne, meine AFS-Kompanin, die auch fuer loveLife arbeitet ( allerdings im Sueden der Gauteng Provinz, waehrend dessen ich im Norden den Leuten von “Safer Sex” erzaehle) und ich durften das Privileg geniessen die ersten internationalen Freiwilligen zu sein, die das  2-woechigen gB Training miterleben duerfen. Wir sind zwar nicht die ersten FSJler bei loveLife, aber bisher hatte niemand das Glueck zum rechten Zeitpunkt fuer loveLife auf freiwilliger Basis zu arbeiten.
Um nochmal kurz die Abkuerzungen und deren Aufgabenbereich zu erleutern: ein gB ist ein Groundbreaker. Diesen Titel bekommt man von loveLife, wenn man sich unter der Bedingung eines gueltigen “Matric-Abschlusses” ( nicht wirklich mit deutschem Abitur zu vergleichen, aber was anderes gibts leider nicht) bei loveLife bewirbt und von ihnen ausgewaehlt wird. Das verpflichtet die Jugendlichen die alle in meinem Alter bis hin zu 25 Jahren alt sind ein Jahr den vertraglich geregelten Pflichten als gB nachzukommen. Klingt hart, ist auch so.. J
Also loveLife ist in Mamelodi und Umgebung mit ganzen acht “Sites” vertreten, in denen jeweils ein gB loveLife vertritt und die aktuellen loveLife Programme ( loving life, making my move, Body y’s, Debate, Centre Stage) in den umligeneden Schulen ( jeder gB muss 7 Schulen registrieren, sowohl Primary Schools, als auch High Schools) und der Site im Nachmittagsprogramm an die Jugend bringt! Eine Site ist in den meissten Faellen eine Clinic ( vgl. Dt. Arztpraxis, nur viel grosser und vom SA Gouverment finfanziert), dazu kommt ein Jugendzentrum das mit loveLife kooperiert und das SOS Childrens Village. Ausserdem muss jeder gB mindesten 5 Mpintshis ( “Freunde”) registrieren, die den gB fuer ein Jahr auf freiwilliger Basis bei seiner Arbeit in jeglicher Hinsicht unterstuetzen.

Die Maedels aus den Mamelodi Sites und ich



The two white chicks :D
In den zwei Wochen Training habe ich unglaublich viel ueber loveLife, HIV, AIDS, Kommunikation, Teamarbeit, Community und (noch nicht alle) loveLife Programme gelernt. Es war sehr spannend, lustig, anstregned, selbstfindet, aufregend, witzig, aufklaerend, aufweckend und und und.

Quatschmacher Irvin aus meinem Office :)

Zola aus Annes Office und ich vorm Sport (Body Y's)
Jeder Tag hat nach dem Fruehstueck fuer uns alle gemeinsam begonnen. Zuerst wurde gesungen ( meisst auch in Kombination mit tanzen), oder kleine Energizer/Icebreaker gemacht. Das hat super Spass gemacht, weil ich meisstens kein Wort verstanden habe ( die meissten Lider sind auf Zulu/Zutu) aber ich hab versucht die Texte zu lernen, oder hab einfach wil mitgesungen.
Die ersten Tage hatten wir alle gemeinsam Programm und dann wurden wir in 6 Kleingruppen aufgeteilt. In meiner Gruppe waren 22 Leute und ich war natuerlich die einzige Weisse J Von da an haben wir das Programm von zwei festen Trainern eingetrichert bekommen. Ich war wirklich gluecklich mit meiner Gruppem, weil alle ihr Bestes gegeben haben immer Englisch zu sprechen. Ich kann ja nur zu gut verstehen, dass es manchmal schwer ist sich nicht in seiner Muttersprache ausdruecken zu koennen...ich musste dann eben oefters mal fragen “was hat sie gesagt?”


In der Kleingruppe

Gruppenarbeit

Mapula und ich

Ethel waehrend einer DEBATE Session

Ditiro und unser Poster :)
Wir haben alle einen “Persoehnlichkeitstest” gemacht, der unsere fuenf staerksten Talente herausfinden sollte. Eas gibt insgesamt 34 unterschiedliche “Talent Themes”…und ich moechte euch mein Ergebnis  nicht vorenthalten…
        Ich bin…………..
        COMMUNICATOR ( zu deutsch: Labertasche )
       INPUT ( Ich trage immer und gerne etwas zu einem Ergebnis bei )                     
       POSITIVITY ( Das Glas ist halb VOLL )
       RELATOR ( Ich kann gut zwischenmenschliche Beziehungen aufbauen           und Freundschaften vertiefen )                              
      WOO ( Ich kann generell gut Beziehungen aufbauen und beziehe jede Person               mit ein)          

Schwarz, Schwarz, Schwarz, WEISS, Schwarz, Schwarz, Schwarz 

Body Y's ..... :D

Tanzen


Also ich hatte jede Menge Spass, hab noch mehr gelernt und war nach den zwei Wochen platt wie ein Pfannekuchen, weil das Programm echt straff war und wer mich kennt -  ich habe natuerlich jede freie Minute genutzt um mich unter die Meute zu mischen. “Die Meute” waren die 130 zukuenftigen gBs aus der gesamten Gauteng Provinz. Somit hatte ich jede menge Moeglichkeiten mich zu unterhalten und jede Menge ueber die hernawachsende Generation Sued Afrikas zu lernen. Es war unglaublich interessant, weil ich Vermutungen bestaetigen lassen ,Wissenluecken fuellen und Vorurteile beseitigen konnte. Um das auszufuehren: Es ist wie ich schon erschreckend feststellen musste Gang und Gebe, dass Jungen wie Maedchen in SA mehr als nur einen Freund haben. Der “Eine”, “Richtige” und mindestens noch einen fuer “Entertainment”, also wenn man mal ins Kino will, Handyguthaben braucht und sich die Haare machen lassen will. Das ist ueberings eines der kostenspieligsten “Vergnuegen” der Maedels. Die Industrialisierung hat was das Thema Haare angeht ganze Arbeit geleistet. Schaetzungsweise haben 15%-20% ihre normalen Haare ( aber moistens geglaettet mit jeglicher CHemie, die die Kopfhaut noch am leben laesst). Der Rest traegt Perruecken in allen Formen und Farben ( blond bis Schwarz, glatt und lang bis kurzer Lockenmaehne) oder hat Haarstraehnen eingeflochten. Alle dunkelhaeutigen Prommis die man aus dem Fernsehen kennt haben ueberings 100% FAKE HAIR!
Zurueck zum Thema Boyfriends. Also ich bin einfach nie dahinter gekommen wieso die Maedchen unbedingt diese “Entertainment-Boyfriends” brauchen… die einzige Antwort die es gibt : Gruppendruck.
Es ist traurig, aber wahr. Wenn alle deine Freundinnen ein cooles Handy haben, immer den neusten Haisrstyle haben oder sich schicke Klamotten/Schmuck und und und leisten koennen und du nicht…? Tja, und es ist so bedauerlich dass die Jugend hier nicht dazu stehen kann was sie hat oder eben nicht hat, dass man sich nicht vor Fremden, sondern seinen eigenen Freunden beweisen muss!
Ich habe mit einigen ueber Beziehung und Treue gesprochen. Von 5 Anwesenden (egal ob weiblich oder maennlich) haben entweder alle oder 4 mehr als einen Partner. Eine Erklaerung eines Junegn war auch dass man so nicht verletrzbar ist. Nach dem Motto: “Wenn eine weg ist hab ich ja noch die anderen”.
In meinem letzten Eintrag bin ich auf das Thema Glaube und Kirche inegegangen. Auch darueber konnte ich wieder Neues lernen. Es gibt eine Kirche, von der ich  eine relative radikale Meinung hatte. Das musste ich mir selbst eingestehen, nachdem ich 2 meiner Gruppenmitglieder besser kennen gelernt habe. Beide sind Mitglieder dieser Kirche, sind aber unglaublich nett, aufgeschlossen, lustig und schlau! Sogar wenn ich das jetzt schriebe schaeme ich mich wie ignorant man sein kann und wie sehr Vorurteile einen einnehmen! Jedenfalls konnte ich eine der Beiden mit meinen Fragen loechern und meine Meinung zum Glueck grundlegend aendern.
Dieses Land hat eine komplett kontroverse Einstellung zu Gott im Vergleich zu Deutschland. Man kann nicht urteilen und schon gar nicht verurteilen, weil man es nicht gewohnt ist. Die Menschen hier sind damit aufgewachsen. Ich fuehle mich nicht befugt zu sagen was richtig oder falsch ist, aber ich denke an Gott zu glauben ist nicht falsch – wenn man es so tut wie man es moechte und es einem gut tut.

Am letzten Abend gab es eine Talent Show in der jede Kleingruppe etwas vorfuehren sollten. Wir haben ein kleines Theaterstueck gemacht, in dem ich ueberfallen wurde :D



Aber es ist natuerlich nich alles glatt gelaufen auf dem Training – ich bin ja in Afrika, ne? J Nein Spass, aber wie gesagt sind Anne und ich die ersten Freiwilligen die nicht “offizielle gBs” sind und trotzdem zum Training durften. Leider gab es irgendwo eine Luecke beim Informationfluss dass wir teilnehmen. Deshalb haben wire in wenig kaepfen muessen um die Ausstattung. Die Zahlt der gBs war festgelegt auf Grund der loveLife Sites in Gauteng, aber wir sollten natuerlich das gleiche lernen – war ein wenig schwer ohne Buecher. Auch die Uniform ( bestehend aus 5 T-Shirts, einer Jacke und einer Tasche) haben wir leider nicht bekommen. Ich hatte ein Gespraech mit meinem Chef und meiner RPL ( Regional Programme Leader) dass ich jetzt nun ein “inoffiziell-offizieller” gB bin und die Sachen im Office bekomme, weil sie jetzt nich verfuegbar sind.
Als wir zurueck im Office waren sah die Sache natuerlich wieder anders aus. Ich bin jetzt offiziell ein Mpinthsi von Gontse, der gB vom SOS Childrens Village und arbeite ab jetzt jeden Tag mit ihr zusammen. Sie ist 24 hat einen zweijaehrigen Sohn und ist sehr nett. WIr kommen gut miteinander aus. Ich bin auch zufrieden mit der Situation, den der einzige Unterschied von gB und mp ist, dass mps nicht das gleiche Training bekommen ( das hab ich aberJ ) und dass sie nicht bezahlt warden – werd ich auch nicht ;) Also es passt!
Wir versuchen und seit ner Woche noch mehr Freiwillige zu finden und die Schulen aufs Papier zu bekommen. Daher auch der Sonnenbrand - vom rumlaufen in der Mittagssonne :)
Naechste Woche warden wir ein Training leiten indem wir unsere eigenen Mpintshis trainieren, also ihnen die loveLife Programme die wir auf dem Training gelernt haben beibringen. Und dann gehts los an den Schulen! Ich freu mich schon sehr! J

Bis dahin, die Meli :)

Forsche allen Dingen nach. Erkenntnis ist koestlich. – aus Aegypten